Meine Tipps können dir helfen, beruflichen und privaten Stress und Ängste besser zu bewältigen. Wenn du merkst, dass du diese Tipps nicht alleine in Gang bringen kannst, darfst du die professionelle Hilfe in Form von Psycholog*innen, Psychotherapeut*innen oder Coaches annehmen.
Wie du dein körperliches und geistiges Wohlbefinden steuerst, liegt ganz bei dir. Jeder empfindet unterschiedliche Maßnahmen anders. Ich selbst genieße Massagen und andere möchten lieber intensiven Sport treiben. Wichtig ist nur, dass du dir wöchentlich feste Termine dafür setzt.
Je träger du bist, desto mehr konzentrierst du dich auf die Dinge, die in deinem Leben nicht richtig sind. Angst und Stress bauen sich mit der Zeit auf. Dein Körper gibt dir rechtzeitig Signale, dass sich Angst und Stress aufbauen. Die Kunst ist, zu lernen sie rechtzeitig zu deuten, und den Mut aufzubringen, in diesem Moment ggf. von einer Situation Abstand zu gewinnen.
Sofort zu handeln ist der beste Weg, um sicherzustellen, dass Angst und Stress nicht dein Leben übernehmen.
Wenn du jedoch nichts änderst, können berufliche Ängste auch in dein Privatleben einfließen und dich so lähmen, dass deine Lebensqualität weiter darunter leidet.
Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass es nicht immer einfach ist, sofort zu handeln. Nach einer von vielen schlechten Erfahrungen mit einem schrecklichen Chef, erlitt ich eine Panikattacke während der Fahrt nach Hause. Das machte mir wirklich Angst und ich beschloss, dass ich genug davon hatte. Ich wollte die Kontrolle zurück in mein Leben bekommen; aber zuerst durfte ich genau herausfinden, wie ich das machen würde:
Zu wissen, welche Maßnahmen du ergreifen musst (und wann du handeln solltest), um Stress zu vermeiden, ist Teil deiner eigenen Reise, um etwas über dich selbst zu lernen.
Als Mensch ist es unser natürlicher Wunsch, Schmerzen zu vermeiden, und dazu gehören auch schmerzhafte Emotionen. Manche versuchen es, schmerzhafte Emotionen mit Alkohol oder Drogen wegzudrücken. Das kann dann für kurze Zeit funktionieren, aber die Ursache bleibt im Nebel bestehen und erschlägt uns doppelt so stark, wenn wir aus dem Rausch aufwachen.
Die Lösung liegt darin, die Art und Weise zu ändern, wie du über deinen Stress und deine Angst denkst. Mit einer positiveren Einstellung bist du besser in der Lage, den Stress und die Angst in der Arbeit und in deinem Leben zu bewältigen.
Ursachen der Angst erkennen
Es gibt keine Möglichkeit, den Herausforderungen und dem schnellen Tempo des Wandels zu entkommen.
Der Begriff "disruptive Technologie" wird heutzutage verwendet, um den Einfluss und die Auswirkungen neuer Technologien auf das Arbeitsumfeld zu erklären. Um diesen Wandel erfolgreich zu bewältigen, müssen Unternehmen agil, flexibel und anpassungsfähig sein.
Das Arbeitsumfeld wird dadurch immer mehr getrieben durch Wettbewerb und die Regeln ändern sich ständig. Der Verlust von Arbeitsplätzen wird in der Karriere früher oder später bereits nahezu erwartet und die Loyalität zu einem Unternehmen ist nicht mehr so intensiv wie früher und wird auch nicht mehr erwartet.
Zusammen mit diesem Wandel beginnen die Gefühle der Unsicherheit und Angst das Leben der Menschen zu dominieren. Du spürst ja den Moment, wann negative Gefühle an deinem Arbeitsplatz aufkommen. Dann ist das das Verhalten der Menschen zueinander einfach nicht mehr angenehm oder respektvoll.
Diese negativen Emotionen schaffen einen so genannten "toxischen Arbeitsplatz". Der Stress und die Angst, die durch die Arbeit an einem "giftigen Arbeitsplatz" entstehen, können lähmend sein. Wenn du diese schwierigen und schmerzhaften Situationen nicht frühzeitig angehst, wirst du feststellen, dass du in einen Abwärtsstrudel aus Unglück und Verzweiflung hineingezogen werden.
Deshalb ist es so wichtig, dass du weißt, was deine Angst auslöst. Welche Ereignisse, Gedanken und Gefühle kann sie auslösen? Hast du Angst vor Veränderungen? Fällt es dir schwer, die Arbeit hinter dir zu lassen? Hast du das Gefühl, dass du 100% mehr investieren müsst als jeder andere? Fällt es dir schwer, deine Meinung zu sagen oder Fragen zu stellen? Hast du Angst, deinen Job zu verlieren?
Wichtig ist es auch, die "körperlichen Zeichen" von Stress und Angst zu erkennen. Dein Körper wird es dich wissen lassen - wenn dein Herz anfängt zu pumpen, schwitzende Handflächen, Kurzatmigkeit oder durch dich ohne Grund verrückt fühlst. Das sind eindeutige Anzeichen dafür, dass du unter Stress stehst und die Angst einsetzt. Es ist Zeit zu handeln.
Diese Stresssymptome wirken sich nämlich nicht nur auf dein äußeres Umfeld, deinen Arbeitsplatz oder dein Privatleben aus. Sobald der Körper Stress fühlt, werden schon seit der Steinzeit diverse Prozesse in den Gang gesetzt, die ursprünglich dabei helfen sollten, einer Gefahrenquelle (dem berühmten Säbelzahntiger) zu entkommen. Diese "Steinzeitprozesse" sind bis heute unverändert.
Das bedeutet konkret, dass der Körper in einer Situation, die er für sich als stressig bewertet, Cortisol ausschüttet. Dieses Hormon sorgt dafür, dass wir uns leistungsfähiger fühlen, wir haben wieder Energie und können uns konzentrieren. Im Grunde genommen möchte unser Körper durch diese Prozesse dafür sorgen, dass wir in der Lage sind, die Situation, die uns stresst, aufzulösen.
Um das Cortisol im Körper wieder abzubauen, werden freie Radikale ausgeschüttet. Diese haben jedoch den Nachteil, dass sie auch unsere gesunden Zellen angreifen und diese in einer Kettenreaktion, der Oxidation, beschädigen. Auf körperlicher Ebene kann es dann zu Symptomen von Konzentrationsproblemen und langfristig bis hin zu Venenproblemen oder Gelenkbeschwerden kommen.
Zu wissen, was deine Angstauslöser sind, ist schon einmal ein großer Schritt in die richtige Richtung, sich proaktiv mit Angst und stressigen Situationen zu beschäftigen.
Bleibe verbunden
Halte dir deine Freunde und Unterstützer nahe. Lasse sie wissen, was in deinem Leben passiert und bitte sie auch um Hilfe. Ängste sind der falsche Punkt für Scham.
Gefühle, die mit Angst und Stress verbunden sind, können dein Leben sabotieren, wenn du nicht richtig damit umgehst. Du wirst feststellen, dass wenn du diese Stresssituationen nicht angehst, sich auch die Menschen, die dich bisher unterstützen und lieben, mehr und mehr zurückziehen können.
Um diesen Teufelskreis zu entkommen, konzentriere dich auf den Aufbau positiver Beziehungen, in denen auch du Engagement für die anderen zeigst und sie sich auch durch dich motivierter fühlen.
Wenn du in Beziehungen auch geben kannst, werden deine Freunde in stressigen Zeiten und bei Angst auch für dich da sein und dir eine positive, unterstützende Stimmung übertragen. Verbinde dich mit den Menschen, mit denen du gegenseitig Gefühle und Ängste zu herausfordernden Situationen ohne Bedenken teilen kannst.
Trenne Arbeit und Entspannung
Setze dir diese klare Regel: Es gibt eine Zeit und einen Ort der Arbeit, und es gibt eine Zeit und einen Ort für Entspannung und Erholung. Nehme dir bewusst Zeit zum Nachdenken und Ausruhen. Mache es zur Regel, keine Arbeit mit nach Hause zu nehmen oder mit Freunden und Familie darüber zu sprechen, wie viel Arbeit sie zu tun haben.
Über die Arbeit nachzudenken und wie viel man zu tun hat, bedeutet, dass man nicht "präsent" ist. Du gibst dann weniger Fokus auf deine Beziehungen, die dir wichtig sind. Du bist dir aber auch keine Zeit zum Ausruhen und Entspannen. Angst baut sich vor allem dann auf, wenn man nicht aufhören kann, an die Arbeit zu denken.
Was für viele Menschen besonders schwer ist: Die bewusste Trennung von der Technik außerhalb der Arbeit.
Wähle dir doch ab und zu ein Wochenende, an dem du dich von jeder Art von Technik trennst: Kein Internet, kein Telefon (außer in Notfällen), kein Instagram, kein Tiktok, keine Blogs etc. Lese stattdessen ein Buch, beobachte den Sonnenaufgang oder gehe einfach mal spazieren. Trenne dich ein paar Tage von Technik und Arbeit, um dich wieder mit dir selbst zu verbinden.